((Dachzeile)) Freifunknetz

((Überschrift))  FreiesW-LAN überall!
 
((Teaser)) Ein Leben ohne Internet ist heutzutage fast undenkbar. Über das WorldWideWeb lassen sich einfach und bequem Informationen sammeln oder Einkäufe und Reisebuchungen tätigen. Auch Termine bei Ärzten oder Friseuren können leicht online [ausgemacht] vereinbart werden. Die Initiative „Freifunk“ macht es möglich, dass man kostenlosen Zugang zum Internet bekommt – und zwar nicht nur zu Hause, sondern auch in der Fußgängerzone oder bei einer Städtetour in Deutschland. Wie das funktioniert, dazu mehr im folgenden Interview. 
 
Frage 1: Was ist Freifunk (Idee, Funktionsweise)?

Das Ziel von Freifunk ist kurz gesagt: ein freies, kostenloses und dezentrales Netz aufzubauen. Dabei werden die WLAN-Netze von Privatpersonen, aber auch von Gewerbebetrieben zusammengeschaltet, um so ein großes Netz zu erschaffen. Das Freifunk-Netz ist frei von Registrierung, Erfassung von persönlichen Informationen oder zeitlicher Limitierung. Freifunk ist eine nicht-kommerzielle Initiative und jeder kann das Freifunk-Netz nutzen - an vielen Orten und ohne Account oder Anmeldung. 

Im Freifunk-Netz können Daten, wie zum Beispiel Text, Musik und Filme übertragen werden und man kann man über das Netz Chatten, Telefonieren oder gemeinsam Onlinegames spielen. Das Wichtigste ist: Das Netz ist ein Mitmach-Netz, d.h. jeder kann und soll es auch erweitern. Dazu muss man nur einen dafür vorbereiteten WLAN-Router bei sich zu Hause aufstellen. Die Installation ist sehr einfach und kann selbst durchgeführt werden. Hilfe erhält man bei Bedarf von anderen Freifunkern.

Wie funktioniert das?

Die Funktionsweise von Freifunk ist ganz einfach: Privatpersonen und Gewerbetreibende stellen in ihren Räumlichkeiten Freifunk-Router auf. Diese Freifunk-Router verbinden sich automatisch über WLAN untereinander und bilden somit ein Maschen-Netzwerk (sog. "Mesh").  
So wächst das Netz von Wohnung zu Wohnung, von Haus zu Haus und von Stadt zu Stadt. Sind keine anderen Knoten in unmittelbarer WLAN-Reichweite vorhanden, kann die fehlende Verbindung zum Freifunk-Netzwerk auch über einen vorhandenen Internetanschluss aufgebaut werden. 
  
Frage 2: Wie verbreitet ist Freifunk in Deutschland?/Wie viele Leute teilen inzwischen ihr Internet?
 
Es gibt schon fast 200 Freifunk-Communities in Deutschland, die insgesamt schon mehr als16.000 freie WLAN-Zugänge gemeinschaftlich betreiben. Und es werden ständig mehr. 
Die nächste Community findet man über diese Karte http://freifunk.net/wie-mache-ich-mit/community-finden/
Interessierte wenden sich am besten zunächst an ihre lokale Freifunk-Gruppe oder eine bestehende Gruppe in der Nähe. Alle Gruppen verfügen über eigene Webseiten, Mailinglisten und Kontaktmöglichkeiten.
 
Frage 3: Wie kann man das Freifunk-Netz nutzen? Für wenist dieser Service gedacht (Flüchtlinge)?

Freifunk ist für alle da! Das Netz kann jedermann ganz einfach nutzen, indem man sich mit seinem Smartphone oder Computer mit dem offenen Freifunk-WLAN verbindet. In Mainz heißt das WLAN "Freifunk Mainz".  Passwort und keine Anmeldung sind nicht nötig und man muss dafür nicht bezahlen - auch nicht durch Peisgabe  persönlicher Daten. 

Freifunker sind der Auffassung, dass jeder Mensch Zugang zum Netz haben sollte, um kommunizieren und sich informieren zu können, um sich auszutauschen und am digtalen Leben teilnehmen zu können. Freifunk ist daher gerade auch für sozial und/oder finanziell benachteiligte Personen interessant. In vielen Städten werden mit Freifunk z.B. Flüchtlingsunterkünfte versorgt, denn für Flüchtlinge ist es oft nicht leicht und finanziell schwierig, Internet-Anschlüsse selbst zu buchen. Über Freifunk können sie sich problemlos informieren und mit der Heimat Kontakt halten.

Immer wichtiger wird auch die wirtschaftliche Komponente: Schnelles Internet ist ein wichtiger Faktor für Gewerbetreibende und auch für Touristen. Wer freut sich nicht, wenn er z.B. als Tourist im Urlaub im Ausland statt des teuren Roaming-Tarifs ein offenes WLAN nutzen kann?

Frage 4: Wie sicher ist das Freifunk-Netz? 
 
Das Freifunk-Netz ist so sicher (bzw so wenig sicher!) wie jedes andere offene WLAN z.B. in einem Café.  Wer ein offenes WLAN benutzt, sollte immer auf verschlüsselte Verbindungen achten z.B. beim Surfen nur https-Verbindungen statt http (ohne s) verwenden. Ebenfalls bei E-Mail oder Instant Messengern sollte in offenen WLANs (und so auch im Freifunk) immer Verschlüsselung zum Einsatz kommen. Wie man das am besten macht, dazu geben alle Freifunker immer gerne Tipps.

Frage 5: Wer haftet dafür, wenn [mit dem eigenen] über die eigene, zur Verfügung [gestellten Internet] gestellte Internetverbindung Illegales betrieben wird?

Leider haben viele Leute noch Angst vor der sog. "Störerhaftung", die besagt, dass man als Anschlussinhaber unter Umständen haften kann, wenn jemand anderes z.B. Urheberrechtsverletzungen über den eigenen Anschluss begeht.
Im Freifunk gilt diese Störerhaftung aber nicht, da Freifunker ihr Netz ja absichtlich der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen und somit (analog den Internet-Providern) aus der Haftung ausgenommen sind. 

Da es aber noch eine große Verunsicherung gibt, gehen viele Freifunk-Commnunities den pragmatischen Weg: Sie leiten den Datenverkehr nicht direkt ins Internet, sondern erstmal über bestimmte Server, sodass die Nutzer und Betreiber von Freifunk-Knoten nicht mit ihrer IP-Adresse auftauchen und gar nicht erst Ärger bekommen können. 

Für die Freifunker gilt das Motto "Freifunk statt Angst!". Wir können nicht 100%ig ausschließen, dass über unser Netz - wie über jedes offene WLAN - vielleicht irgendwann auch mal etwas Illegales gemacht wird. Für uns stehen aber die Chancen und vielfältigen Mögllichkeiten des freien Netzes im Vordergrund und die Vision eines großen Netzes in Nutzerhand, zu dem alle Zugang haben.

Frage 6: Wie kann man dabei mitmachen (Technik,Voraussetzungen, Regeln)?
           
Der einfachste Weg mitzumachen ist, selbst einen Freifunk-Router aufzustellen. Das lohnt sich immer! Denn auch wenn sich noch keine anderen Freifunk-Router in der Nähe befinden, kann der Knoten über das Internet die Verbindung zum Freifunk-Netz aufzubauen. 
Ob es schon Freifunk-Router in der Nähe gibt kann man einfach und schnell auf der Freifunk-Karte in Erfahrung bringen. Je nach Modell kostet ein solcher Freifunk-Router zwischen 16 und 45 Euro. Wie das genau funktioniert und welche Router-Modelle in Frage kommen erklären wir auf unserer Webseite.

Daneben gibt es in jeder Freifunk-Community viele andere wichtige Aufgaben. Von der Software-Entwicklung über Flyer-Design und Öffentlichkeitsarbeit bis hin zum Antennenbau: Es ist für jeden was dabei. Alle Interessierten sind auch immer ganz herzlich zu unseren offenen Treffen eingeladen. 

In Mainz finden die Treffen zwei Mal im Monat statt. Die Termine findet man auf unserer Webseite www.freifunk-mainz.de  (Die Freifunk-Karte gibt es auf http://map.freifunk-mainz.de/geomap.html)
 
Informationen und den Link zu allen anderen Freifun-Communities bundesweit findet man über www.freifunk.net


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